9. Wanderung durch die Heimatlichen Fluren nach Cospeda am 25.09.2022

Am Sonntag, den 25. September 2022 
um 10:00 Uhr am Steinkreuz auf der Hasel in Großschwabhausen lädt der Verein für Ortsgeschichte Großschwabhausen e.Valle interessierten Großschwabhäuser und natürlich alle Heimatfreunde aus nah und fern ganz herzlich zur Flurwanderung ein.

Wir nutzen den Thüringer Radweg Richtung Jena und gehen hinauf ins Issestedter Hölzchen. Ein Stück entlang der schon bekannten alten Chaussee halten wir zunächst am Aussichtspunkt auf dem Schneckenberg und möchten uns hier einen ersten Überblick über die Landschaft und ihre Geschichte verschaffen. In diesem Jahr werden die Tage um die Schlacht vom 14.Oktober 1806 zwischen den französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte, den Preußen und den Sachsen – besser bekannt als die Schlacht bei Jena und Auerstedt eine große Rolle spielen.   Auf dem Schneckenberg fand ein großes Gefecht zwischen den Sachsen und den Franzosen statt. Eine Division der Sachsen verbrachte die Nacht vorher in einem Biwack nahe Hohlstedt. Auf dem Schneckenberg standen die Sachsen am Morgen in Deckung gegen Angriffe der Franzosen aus dem Mühltal und dem Schwabhäuser Grund und sollten die rechte Flanke der preußischen Truppen absichern. Sie wurden allerdings dann gegen 13 Uhr durch das Korps des Marschall Augereau angegriffen und geschlagen. Viele der sächsischen Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Am Wegesrand werden einige steinerne Bodendenkmale Hinweise geben, die uns von Frank Störzner erläutert werden.

Auf der anderen Seite der Bundesstraße 7 werden wir an der Zigeunerquelle kurz halten und auch hierzu interessante Geschichten hören. Von da an geht es hinauf Richtung nach Cospeda. Für unser diesjähriges Picknick haben wir uns eine besonders schöne Aussicht ausgesucht.

Um ca. 13:45 Uhr erreichen wir das Steinkreuz in Cospeda, dessen historischer Hintergrund uns von Frank Störzner erläutert wird. Cospeda ist ein wirklich schönes Dorf mit vielen alten, aber schön hergerichteten Gehöften, die von einem großen Wohngebiet aus neuer Zeit umrundet werden. Alte Gässchen, das alte Pfarrhaus des Pfarrer Dr. Joachim Lehmann, welches von seiner Tochter und ihrer Familie heute erhalten wird und die kleine Kirche, die ab 1997 von Cospedaer Bürgern und dem dann 2008 gegründeten Freundeskreis der Kirche Cospeda (FKC) eigenhändig und sehr aufwändig saniert worden ist, sind nur einige der erwähnenswerten Sehenswürdigkeiten. Zur 750-Jahr-Feier des Ortes im Jahre 2009 konnte der sanierte Innenraum der Kirche bereits gezeigt werden. Mit Unterstützung durch den Kirchbauverein Jena wurde das gesamte Innere einschließlich einer neuen Elektrifizierung grundhaft erneuert. 2015 konnte die renovierte Eifert-Orgel aus dem Jahre 1906 eingeweiht werden, seit dem Reformationstag 2017 läuten wieder zwei Glocken und 2019 wurde das gesamte Dach einschließlich des Turmdachs neu gedeckt. Im Glockenraum des Turmes finden sich heute einige Exemplare der „Kleinen Hufeisennasen“ einer sehr selten gewordenen und unter Naturschutz stehenden Fledermausart.

Wir werden in der Kirche zu einem interessanten Vortrag zur Geschichte des im Jahre 1259 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes von Dr. Wolfang Biewald eingeladen, der sich seit vielen Jahren mit viel Kraft und Engagement für den Erhalt der heimatlichen Geschichte einsetzt. Seit 1994 gehört Cospeda zur Stadt Jena. Alte Urkunden belegen, dass es 1348 von den Vizthumen zu Apolda erworben, und 1359 an das Nonnenkloster Jena verkauft worden ist. Hierauf weist auch die heute noch erhaltene Glocke aus dem 15. Jhd. hin, welche eine Inschrift zur Erinnerung an Maria die Schutzheilige der Zisterzienser trägt. (Quellen: Cospe-Bote Heimatheft Nr. 4 und https://www.kirchengemeindeverband-vierzehnheiligen.de/unser-kgv/cospeda/ )

Auf unserem Weg von der Kirche zum „Museum 1806“ kommen wir vorbei am Alten Pfarrhof, welcher Aufzeichnungen zufolge bereits 1638 auf den Grundmauern des damals abgebrannten Pfarrhauses so errichtet worden ist. Es hat vielen Generationen von Pfarrern mit ihren Familien ein Zuhause gegeben und heute lebt die Pastorin Babet Lehmann mit ihrer Familie hier. Mit viel Liebe und Hingabe erhalten Sie dieses wunderschöne unter Denkmalschutz stehende Hofensemble und zeigen es gern interessierten Gästen. Babet Lehmann ist die älteste Tochter des letzten Pfarrers von Cospeda Dr. Joachim Lehmann, welcher bereits zu DDR-Zeiten ein angesehener und anerkannter zeitgenössischer Künstler war. Das Atelier des bekannten Malers und Grafikers wurde von der Familie als Andenken erhalten.

Auch ein anderer Maler lebte und wirkte für einige Wochen in Cospeda. Einer der berühmtesten Deutschen Maler Emil Nolde hat hier mehr als 10 Ölgemälde, 40 Aquarelle und zahlreiche Skizzen gefertigt. Auch zu ihm werden wir einiges hören.

Das Ziel unserer Wanderung ist selbstverständlich ein Besuch im Museum 1806“. Wir hören in dem anschaulich gestalteten Museum einen Vortrag von Herrn Günther Queisser, welcher uns anhand fesselnder Geschichten und Darstellungen die Vorgänge am 14.Oktober 1806 näherbringen wird. Auch Großschwabhausen selbst wird hierbei nicht unerwähnt bleiben.

Das Ende unserer diesjährigen Wanderung ist noch nicht final geplant, aber es wird auch in diesem Jahr ein gemütliches Beisammensein am Bratwurstrost geben. Für den Rückweg nach Großschwabhausen möchten wir auch in diesem Jahr einen Bus zur Verfügung stellen. Aber auch dies ist noch in Planung und alle notwendigen Informationen werden rechtzeitig durch ein Flugblatt bekannt gegeben.  Die Strecke nach Cospeda klingt zunächst weit, ist aber querfeldein schnell bewältigt. Wir werden wie immer ein gemütliches Tempo für Jedermann vorgeben.

Für die Organisation der Wanderung, Führungen und das Mittagspicknick sowie die Rückfahrt bitten wir um eine kleine Aufwandspauschale und für die Bratwurst und Getränke am Abend sollten Sie einen kleinen Unkostenbeitrag einplanen. Mehreinnahmen kommen der gemeinnützigen Arbeit des Vereins zugute. Wer nicht so gut „zu Fuß“ ist, kann bei Zwischenzielen zur Gruppe hinzukommen. Sprechen Sie uns einfach an.

Um besser planen zu können, möchten wir alle Wanderer bitten, sich frühzeitig,

bis spätestens zum 16. September 2022 !!!

in der Gemeindeverwaltung Großschwabhausen (036454/50217) oder per -Mail: ortsgeschichte@grossschwabhausen.de anzumelden und die Kontaktdaten (Name, Anschrift, Telefonnummer/E-Mail) für alle Personen, die Sie anmelden, zu hinterlassen.

Es versteht sich von selbst, dass wir Sie bitten, auf eine Teilnahme zu verzichten, falls Sie sich krank fühlen oder Erkältungssymptome aufzeigen, positiv auf Covid-19 getestet worden sind oder mit einer Person Kontakt hatte, die an Covid-19 erkrankt ist / positiv getestet worden ist. Alle Wanderer werden gebeten, zu ihrem eigenen Schutz genügend Abstand untereinander zu halten und falls dies einmal nicht möglich ist, einen Mundschutz mitzuführen. Im Museum wird auf jeden Fall ein Mundschutz benötigt.

Wir freuen uns auch in diesem Jahr auf zahlreiche Wanderer und wieder einen wunderschönen Tag!

Diana Brückner-Rentzsch & Jeannette Dennstedt
Verein für Ortsgeschichte Großschwabhausen e.V.

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